Bundesweite MOIA-Simulation zu autonomem Ridepooling
MOIAs Mobility Consulting Team hat eine umfassende Analyse durchgeführt, um zu untersuchen, welchen Effekt ein bundesweiter autonomer Ridepooling-Dienst hätte. Auf Basis von Mobilfunkdaten wurde zunächst die deutschlandweite Mobilität ermittelt: Demnach werden knapp 300 Mio. Fahrten täglich in Deutschland unternommen. 157 Mio. dieser Fahrten haben eine Länge zwischen 1,5 und 50 km – also der Distanz, die auch für die Nutzung durch einen Ridepoolingservice in Betracht kommen kann.
In der Simulation wurden 12 Millionen dieser Fahrten einem autonomen Ridepoolingservice zugeteilt. Das entspricht einem modalen Anteil von 4 %. Diese Fahrten könnten von 300.000 Fahrzeugen bedient werden mit einer durchschnittlichen Auslastung von 1,7 Passagiere pro Fahrzeug und einer durchschnittlichen Wartezeit von zehn Minuten, sowohl im ländlichen als auch im städtischen Bereich. Der Service wäre damit sehr effizient aufgestellt und böte flächendeckend ein hohes Servicelevel. Konkret hieße das: Im Schnitt könnte jedes autonome Fahrzeug in der Simulation 40 Fahrten pro Tag mit einer Durchschnittsdistanz von 16 Kilometern absolvieren – das entspräche 183 Millionen Personenkilometern täglich.
Welche Effekte hätte ein bundesweiter autonomer Ridepoolingservice?
Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:
- 40 % mehr Verkehrsleistung im Umweltverbund, 10 % weniger Autofahrten
- 5 Milliarden Tonnen CO₂-Einsparung jährlich
- Verbesserte Erreichbarkeit für Stadt und Land – ohne neue Infrastruktur
- Mehr Effizienz, weniger Stau und neue Chancen für Industrie und Gesellschaft
Neben einer 40-prozentigen Steigerung der Verkehrsleistung und einem Ersatz von 10 Prozent aller Autofahrten würde ein bundesweiter autonomer Ridepoolingservice jährlich laut oben beschriebenem Modell bis zu 5 Milliarden Tonnen CO₂ einsparen. Außerdem könnte ein bundesweiter Ridepoolingservice dazu beitragen, Staus, Fahrzeugemissionen und den Bedarf an Parkplätzen nachweislich zu reduzieren und den öffentlichen Verkehr, insbesondere in unterversorgten Gebieten, zu stärken. Vollständig mit E-Autos betrieben, würde der Dienst darüber hinaus für saubere Luft und weniger Verkehrslärm sorgen.
Würde nach diesem Modell der Individualverkehr um einen autonomen Ridepoolingservice ergänzt, entspräche dies einer Kosteneinsparung in Höhe von knapp 4 Milliarden Euro, da durch die Ersetzung des privaten PKWs und ÖPNVs externe Kosten wie Umwelt-, Unfall-, Stau- und Lärmkosten u.a. durch eine optimierte Routenführung und Sicherheitssysteme im autonomen Ridepooling reduziert werden.

Zukunftsperspektiven für die deutsche Mobilitätsbranche
Auch wirtschaftlich und gesellschaftlich zeigt die Simulation Potenziale auf: Autonomes Ridepooling kann den Fachkräftemangel im öffentlichen Nahverkehr abfedern, neue Arbeitsplätze beispielsweise in Flottenkontrollzentren oder der Steuerung autonomer Systeme schaffen und Deutschlands Innovationskraft im Bereich nachhaltiger Mobilitätslösungen stärken. Zudem stärkt es die soziale und wirtschaftliche Teilhabe im ländlichen Raum. Auch die Autoindustrie profitiert: Sie erhält neue Absatzmärkte und Impulse für die Transformation hin zu digitalen, automatisierten Mobilitätskonzepten.
„Die Analyse und Simulation zeigt auf, dass autonomes Ridepooling eine skalierbare Lösung für den Mobilitätsstandort Deutschland ist“, sagt Dr. Felix Zwick, Team Lead Mobility Consulting bei MOIA. „Es wird nicht nur unsere Abhängigkeit von privaten Pkw reduzieren, sondern auch die bestehende öffentliche Verkehrsinfrastruktur verbessern - ganz ohne teure Infrastrukturinvestitionen.“
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